Sonntag, 29. Januar 2017

Arm

Gedanken:
Die Bergpredigt beginnt mit acht Seligpreisungen. Natürlich hat der Evangelist die große Rede Jesu in voller Absicht so konstruiert. Vor wichtigen Dokumenten steht oft eine Präambel, die in sehr fundamentaler Weise beschreibt, wie der ihr folgende Inhalt verstanden werden will - sie gibt eine Lesehilfe zum Verständnis. Ganz ähnlich richten die Seligpreisungen unser christliches Denken und unser christliches Herz auf das aus, was Jesus im Folgenden von uns verlangt. Die Seligpreisung „Selig, die arm sind vor Gott“ wurde früher einmal mit „Selig, die Armen im Geiste“ übersetzt. Es geht dabei sicher nicht um geistig behinderte Menschen. Es geht um eine Geisteshaltung, die uns alle ansprechen sollte. Gemeint sind Menschen, die wissen und danach leben, dass nicht der Mensch allein alles vermag. Es geht um die geistige Haltung der Demut. Das deutsche Wort kommt von Dien-Mut. Es bedeutet Mut zu dienen und zwar Gott und den Menschen. So verstehen wir uns als Christinnen und Christen.
Norbert Trelle, Bischof von Hildesheim

Gebet:
Schenke mir das Glück, mich anderen zuwenden zu können und gib mir Menschen an die Seite, die mir ebenso begegnen. Schenke mir das Glück, geduldig mit dem Versagen anderen umzugehen und gib mir Menschen an die Seite, die mir ebenso begegnen. Schenke mir das Glück, nicht alles verstehen zu müssen und gib mir Menschen an die Seite, die mir ebenso begegnen. Lass uns so, geduldig, freundlich, barmherzig miteinander durchs Leben gehen.

Arm vor Gott sind wir alle (schon wegen unseren Sünden). wir alle können und sind nichts ohne die Gnade Gottes, der uns in seiner Liebe erschaffen hat. Wie arm wären wir aber auch ohne die Barmherzigkeit Gottes.   Machen wir uns das bewusst und machen uns bewusst klein um Gott zu dienen.

Vater, lass uns dir und den nächsten in Demut dienen. Amen.

Jesus segne euch +++
 

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